PROGRAMM

1. Zukunftsfähige Schulen

Die Stadt als Schulträger muss sich dessen bewusstwerden, dass die gesellschaftlichen Anforderungen an Schule und Unterricht „real“ sind.

Die Digitalisierung schreitet voran. Unsere Aufgabe als Stadt müssen wir ernst nehmen. Die Grundvoraussetzungen für eine zeitgemäße pädagogische Arbeit mit digitalen Medien und Tools müssen an allen Schulen gegeben sein. Dennoch muss man stets einen kritischen Blick behalten, wenn es darum geht, kostenfreie Lernmittel wie Bücher gegen elternfinanzierte Endgeräte auszutauschen.

Ganztagsbetreuung wird in Zukunft viel stärker eine Rolle spielen. Unsere Kinder lernen allerdings in sogenannten Flurschulen, die bisher nur auf den Betrieb von Halbtagsschulen ausgelegt sind. Zeitgemäße Schulen entwickeln sich zum ganztägig und inklusiv genutzten Lern- und Lebensraum, in dem Schülerinnen und Schüler ihr Wissen zu einem großen Teil selbst oder in Teams erarbeiten. Ziel sollte es dabei sein, Raumansprüche von Schule und Ganztagsbetrieb zu überlagern, um programmierten Leerstand zu vermeiden und den Baubestand zu nutzen.

Schulen müssen ebenso ihre Rolle als gesundheitsfördernde Lern- und Arbeitsorte viel mehr wahrnehmen können. Auf die Rahmenbedingen dafür müssen wir mehr achten und Voraussetzungen schaffen. Die Versorgung mit frischem Trinkwasser sollte dabei eine Selbstverständlichkeit sein.

2. Gesicherte Kita- und Hortbetreuung in guter Qualität

Zu einer vorbildlichen Infrastruktur einer Stadt gehört das Angebot einer gesicherten, qualitativ überzeugenden Kita- und Hortbetreuung. Auch wenn die Stadt nicht selbst Träger einer der vorhandenen Einrichtungen ist, sollte sie sich konsequent dafür einsetzen sowie für die Betreuung durch Kindertagespflegepersonen. Dies beginnt damit, dass die Stadt überzeugend ihren Pflichtaufgaben nachkommt, insbesondere in Bezug auf die Bereitstellung und den Unterhalt von Grundstücken und Gebäuden, was es den Trägern erst ermöglicht, den gesetzlichen Auftrag zu erfüllen. Es sollen bedürfnisorientierte Angebote gemacht werden und ihr Wissensdrang gefördert werden können. Wir müssen die Suche nach einem Kitaplatz erleichtern. Auch als Stadt müssen wir Ansprechpartner für die Eltern, die Träger, die Kindertagespflegpersonen und den Landkreis sein. Und für unsere Grundschulkinder gilt: Die Hortbetreuung muss entsprechend der Bedarfe gesichert sein.

3. Wirtschaft und Kur-Tourismus

Die Stärkung und Förderung der erfolgreichen mittelständischen Unternehmen und Kleinunternehmen sowie derjenigen, die es werden wollen, ist mir ein besonderes Anliegen. Das beinhaltet für mich explizit auch den Markt der Gesundheitswirtschaft in allen Bereichen. Durch eine hohe Lebensqualität schaffen wir es, als Stadt noch attraktiver zu werden und dadurch beispielsweise dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.

Aber auch das Standortmarketing, die Unterstützung der bestehenden Unternehmungen in ihrer Entwicklung, die Förderung von Existenzgründungen und die Entwicklung und Vermarktung von Gewerbe-, Industrieansiedlungs- und Standortflächen dürfen nicht vernachlässigt werden.

Unverzichtbar sind dabei unternehmensorientierte Service- und Beratungsangebote der Verwaltung, die Überarbeitung alter Satzungen, so auch zum Beispiel der seit 2008 unverändert geltenden Sondernutzungs- und Sondernutzungsgebührensatzung. Gezielte Förderungen müssen in Betracht gezogen werden.

Die Stärkung und Entwicklung erlebnisorientierter Angebote muss für die Stadt ebenso mehr in den Fokus rücken. Die Öffnung des Freienwalder Landgrabens und der Wriezener Alten Oder für nichtmotorisierte Wasserfahrzeuge muss aktiv angestrebt werden.

An einem gemeinsamen Projekt wie einem Unternehmerpreis halte ich ebenfalls fest. Kreativität, Mut und Ausdauer, um eine Idee jeden Tag aufs Neue zu leben, sollten Wertschätzung erfahren, aber auch sichtbar gemacht werden, um für andere ein Ansporn sein zu. Unsere Unternehmer und Unternehmen leisten viel für die Stadt und diese Botschaft können wir auch anderen senden.

4. Attraktive Freizeitangebote für alle Generationen & Ehrenamt fördern

Bad Freienwalde braucht ein attraktives Freizeitangebot für Jung bis Alt. Ausreichend Spielflächen und Bolzplätze müssen ebenso eingerichtet werden wie Sportmöglichkeiten und Flächen zum Verweilen für alle Altersgruppen, die auch einladen, sich dort zu treffen. Aber auch der Bau eines Hallenbades zählt für mich noch immer dazu. Zweifelsfrei ist dies eine finanzielle Herausforderung für die Stadt. Schwimmen ist allerdings nicht nur verbindlicher Teil des Unterrichts, und dieser ist in Schulschwimmzentren durchzuführen, welche in geeigneten Hallenbädern einzurichten sind, es ist auch überlebenswichtig, gerade in unserer Region, und es hält gesund. Hierzu braucht es Lösungen, die auch in einer interkommunalen Zusammenarbeit mit anderen Städten, Gemeinden und/oder dem Landkreis liegen können.

Unsere Grünflächen und Parks sollen der Erholung dienen. Dazu müssen all jene öffentlichen Plätze auch sauber sein – das liegt in der Verantwortung der Stadt.

Die Vereine leisten vor Ort einen wichtigen Beitrag für unser gesellschaftliches Zusammenleben. Deshalb ist es mir ein besonderes Anliegen, das ehrenamtliche Engagement zu fördern und zu unterstützen.

5. Mobilität für alle

Bad Freienwalde gilt es, zu verbinden. Die Kernstadt und die Ortsteile, aber auch die Stadt mit dem Rest der Republik. Der öffentliche Personennahverkehr und die Schülerbeförderung liegen allerdings in der Zuständigkeit des Landkreises. Unflexible Fahrpläne und der Entfall des Betriebs während der Ferienzeiten bleiben dabei ein großes Problem.

Hier kann die Stadt mehr Verantwortung übernehmen. Die Stadt muss ihre Beteiligungsmöglichkeit bei der Nahverkehrsplanung auf Landkreisebene tatsächlich auch nutzen. Zudem müssen zukunftsfähige Formate gefunden werden, die vorhandene Lücken füllen beziehungsweise ein zusätzliches Angebot schaffen. Aber auch das Radfahren kann mit einer sicheren Wegeführung, insbesondere für die Kinder und Jugendlichen, die Teile der Stadt verbinden und Teilhabe möglich machen. Das aktuell erarbeitete Konzept der Stadt ist dabei ein Anfang, darf aber nicht wie so viele andere Konzepte in der Schublade verschwinden und vergessen werden.

6. Senioren stärken

Bad Freienwalde wird immer älter. In Würde altern und so lange wie möglich selbstständig leben – insbesondere in den Ortsteilen muss auch für diejenigen möglich sein, die ohne Familie und Freunde in unserer Mitte leben. Barrierefreiheit muss nicht zuletzt deshalb auch ein wichtiges Thema für die Stadt bleiben und die Umsetzung stärker erfolgen.

Ein Miteinander und Zusammentreffen der Generationen kann durch die Förderung von Mehrgenerationenwohnen, aber auch den Erhalt von Seniorentreffpunkten gefördert werden. Manchmal ist die Möglichkeit, ein gemeinsames Mittagessen einzunehmen, die einzige Möglichkeit zu kommunizieren und deshalb sollten wir uns auch diesem Thema widmen.

7. Wertschätzung von Natur und Umwelt – nachhaltiges Handeln fördern

Auch wenn es bereits Umweltangebote in der Stadt gibt, sollten wir auch unsere Natur und unsere Umwelt noch erlebbarer machen. Es geht darum, vor Ort die Umwelt besser im Rahmen der Möglichkeiten zu schützen – zum Beispiel durch die Stärkung des Bewusstseins mit Hilfe verschiedener Projekte, die auch für unsere Kleinsten Natur und Umwelt greifbarer machen.

Rücksicht auf die nächsten Generationen nehmen erfordert von uns jedoch auch eine Strategie, einen konkreten Umsetzungsplan und entschlossenes Handeln. Dieser Herausforderung müssen wir uns stellen.